13 01 2021

Markenbotschafter: Wie Corporate Influencer Marketing für Unternehmen erfolgreich gelingt



Markenbotschafter sind sehr wirksam für Marketing und Vertrieb. Ein Markenbotschafter ist ein Befürworter Ihres Unternehmens. Er ist ein Mitarbeiter, überzeugter Kunde oder Fan mit Erfahrung in Ihrer Branche. Konsumenten schenken Markenbotschaftern eher Glauben als externen Influencern. ????
Markenbotschafter Programme sind wirksame Maßnahmen für Employer Branding. Unternehmen wie Otto nutzen es auch zur Mitarbeiter-Suche. Eigene Mitarbeiter bieten zum Beispiel per Instagram Story Einblicke ins Unternehmen und in die Arbeitspraxis und werden dafür mit einem Trainingsprogramm geschult und qualifiziert. Erfahren Sie mehr dazu!

Employer Branding mit Corporate Influencer

Auch das Employer Branding setzt auf eigene Mitarbeiter, um Einblicke in die Arbeitswelt zu teilen und damit das Interesse von Bewerbern zu wecken. Dabei geht es darum, Gesichter zu zeigen und über Videos oder Blogbeiträge Geschichten aus dem Arbeitsalltag zu erzählen.
Die emotionale Geschichte zählt hierbei besonders. So können Firmen sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und sorgen dafür, dass sich Mitarbeiter mit Unternehmen identifizieren. Die Rolle der Mitarbeiter ist im Employer Branding aber eher passiv. Sie werden interviewt oder im Alltag begleitet.
Corporate Influencer gehen einen Schritt weiter. Es ist ein eigenständiger Aufgabenbereich. Corporate Influencer sprechen auf Messen, Veranstaltungen und in den Social Media mögliche neue Kollegen direkt an. Sie übernehmen eine aktive Recruiter-Rolle mit all ihrem eigenen Know-How und Erfahrungen aus dem Job, für den sie recruitieren.

Markenbotschafter finden

Wie finden Sie geeignete Kandidaten, die als Markenbotschafter auftreten können? Wenn Ihre Marke bereits auf Social Media aktiv ist, können Sie Ihre auf Community aus Kunden, Mitarbeitern und Fans zurückgreifen. Für den Aufbau eines erfolgreichen Markenbotschafter-Programms sollten Sie drei Personengruppen einbeziehen:

1 Fans mit kommunikativen Fähigkeiten und Interesse

2 Geeignete Influencer, die durch eigene Erfahrung glaubhaft wirken

3 Vom Unternehmen besonders überzeugte Mitarbeiter

Herausforderungen für Markenbotschafter

Gegenüber dem Employer Branding haben Corporate Influencer für Unternehmen zwei große Vorteile:
  1. der Arbeitsplatz wird für viele attraktiver, die das Unternehmen sonst nie in Betracht gezogen hätten.
  2. Zudem wird die Mitarbeiterbindung enorm gestärkt, weil Corporate Influencer wirklich von ihrer Firma und Arbeit überzeugt sein müssen. Immerhin reden sie auch in ihrer Freizeit positiv darüber.
Die Herausforderung liegt im Umdenken. Anders als beim Employer Branding, geben die Personaler das Recruiting stückweise aus der eigenen Hand. Zwar begleiten die HR die Prozesse, aber Corporate Influencer haben eine eigene Sichtweise, weil sie häufig aus anderen Bereichen kommen. Um diesen Paradigmenwechsel zu meistern, brauchen Mitarbeiter, die als Corporate Influencer fungieren wollen, entsprechende Schulungen.

Voraussetzungen für Corporate Influencer Marketing

Grundsätzlich kann jeder Mitarbeiter zum Corporate Influencer werden. Wichtig ist, dass er Spaß an seiner Arbeit hat und auch bereit ist, für das Unternehmen mit allem was dazu gehört, zu werben. Corporate Influencer müssen davon überzeugt sein, wenn nicht sogar dafür brennen, dass es gut ist für ihr Unternehmen zu arbeiten. Denn der Schlüssel ist es, diese Überzeugung an potentielle Bewerber weiterzugeben. Interne Influencer sollten also schon extrovertiert sein, auf Menschen zugehen können und diese richtig einschätzen. Erfahre mehr dazu in dieser Digital Marketing Podcast Episode!

Best-Practice Beispiel: OTTO Markenbotschafter

Das Modeunternehmen OTTO ist von dem Konzept der Corporate Influencer begeistert und probiert aktuell aus, wie gut das funktioniert. Dazu wurden über 100 Mitarbeiter ausgewählt und in Schulungen als Corporate Influencer weitergebildet. Einen Teil der Aufgabe kannten die Mitarbeiter bereits, weil OTTO schon immer auf Messen Fachkräfte einsetzt, die aus erster Hand Interessierte beraten.
In Seminaren zu Social Media, HR-Kommunikation und Präsentation lernen sie jetzt OTTO als Arbeitgeber bekannter zu machen. Dazu verbreiten sie ihren Arbeitsalltag eigenständig über Netzwerke wie Facebook und Instagram und veranstalten Recruiting-Events. Sie helfen auch in Vorstellungsgesprächen neue Kollegen auszuwählen.
Corporate Influencer von OTTO lehnen an einem Tisch und unterhalten sich.
Der Erfolg des Projekts hat sich bei OTTO schnell gezeigt. Erstens war das Interesse so groß, dass sich gleich über 100 Mitarbeiter freiwillig gemeldet haben. Dazu können freie Stellen im Unternehmen schneller besetzt werden, da die Personaler nicht mehr alleine suchen. Zudem steigt die Qualität der Bewerber, da Corporate Influencer schneller merken (im eigenen Vergleich), ob sich der Bewerber wirklich für eine Stelle eignet. (Foto-Quelle: Otto.de)

Handlungsempfehlungen mit Corporate Influencer

Wenn Unternehmen Mitarbeiter zu Influencer machen wollen, dann sollten sie vier Punkte beachten:
  1. Freiraum lassen: Ihre Mitarbeiter brauchen als Influencer Spielraum eigene Entscheidungen zu treffen. Wenn sie nur nach strikten Regeln handeln dürfen, ist es für sie schwieriger eine authentische und attraktive Arbeitsstelle zu vertreten. Vertrauen ist bei diesem Konzept sehr wichtig.
  2. Kreative Zusammenarbeit: Lassen Sie den Influencer mitreden und erarbeiten sie neue Recruitingkonzepte zusammen. Die Influencer kennen immerhin ihre Community und Abteilungen am besten. Deswegen gibt es sie ja. Nutzen Sie das Expertenwissen des Corporate Influencers.
  3. Interaktion über Reichweite: Im Influencer Marketing zählt allgemein die Reichweite des Influencers. Aber was bringt es, dass sie in der Timeline vieler Menschen erscheinen, die Ihre Geschichte aber nicht interessiert? Corporate Influencer sollen vielmehr authentisch sein und mit den Followern interagieren. So ergibt sich eher ein wirkliches Interesse bei Bewerbern.
  4. Auf Kurs bleiben: Corporate Influencer kommen nicht umsonst aus den eigenen Mitarbeiter-Reihen. Sie sind authentisch und wissen, was das Unternehmen braucht. Deshalb sollten Sie nicht versuchen, Ihre Botschafter zu verbiegen und deren Persönlichkeit zu verändern. Bereiten Sie sie auf Szenarien vor, geben Sie ihnen Wissen über Storytelling und PR an die Hand, aber diktieren Sie kein Pflichtprotokoll, an das sie sich mit Wort und Tat halten müssen. Dann finden sich auch Mitarbeiter, die für die Arbeit brennen und als Corporate Influencer mitziehen.
Fazit: Corporate Influencer bieten eine weitere Form von Employer Branding und Influencer Marketing. Eigene Ressourcen werden ausgebaut und sorgen für ein authentisches, emotionales Unternehmensprofil. Auch dieses Konzept braucht strategisches Denken und eine starke HR-Basis. Es ist aber eine wertvolle Möglichkeit, den sich wandelnden Werten von Bewerbern und Arbeitgebern entgegenzukommen. Bei Interesse an einer Beratung schreiben Sie uns eine E-Mail.

Tags: Influencer Marketing

Über Dr. Claudia Hilker

Dr. Claudia Hilker

Dr. Claudia Hilker ist Expertin für KI-Beratung und Digital Marketing im B2B-Bereich Mit fundiertem Wissen in BWL, IT und Marketing entwickelt sie transformative KI-Strategien für digitale Geschäftserfolge. Als Bestseller-Autorin und Dozentin in bietet sie zudem praxisnahe Schulungen an. Ihre Mission ist es, die digitale Transformation von B2B-Unternehmen mit echten Resultaten vorantreiben. Abonniere ihren Newsletter für aktuelle News und folge ihr auf LinkedIn.

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