21 04 2020

Digital Leadership braucht Social Leadership



Die Corona-Krise bringt viele Unternehmen an die Grenzen. Neue Aufgaben und Arbeitsprozesse müssen gemeistert werden, oft fehlt es dabei an technischen Grundlagen der Digitalisierung, aber auch an fehlenden Eigenschaften, damit Führung auf Distanz und Teamarbeit weiter funktionieren. Es braucht dafür einen guten Digital Leader, der gleichzeitig Eigenschaften von Social Leadership mitbringt. Aber hängen diese Begriffe zusammen? Führungskräfte müssen für Veränderungen offen sein und sich neue Kompetenzen aneignen. Digital Leader sollten vor allem die Rahmenbedingungen setzen, um Team und Firma erfolgreich zu leiten. Er braucht den Social Leader.

Was bedeutet Social Leadership?

Die Kernkompetenz eines Social Leaders liegt im sozialen Miteinander. Er bringt die Mitarbeiter zusammen und steht mit einem klaren Vermittlungskonzept bereit, wenn viele verschiedene Meinungen aufeinander prallen. Diese Vermittlung besteht insbesondere darin, sein Team auf Veränderungen und neue Ideen vorzubereiten, sodass es lernt neue Wege zu gehen und sich darauf einzulassen.

Zudem sehen Social Leader ihr Team als Menschen, die sich gegenseitig vertrauen und respektieren sowie ehrliches Interesse am anderen zeigen. Aus diesem Grund bedeutet Social Leadership, sich als Führungskraft auch mal aus dem Vordergrund in den Hintergrund zu stellen. Diese flache Hierarchie führt in vielen großen Unternehmen, wie bei dem US-Textilproduzent Gore oder der deutschen Management- und Strategieberatung Partake AG, zu mehr Transparenz von Seiten der Mitarbeiter, selbstverantwortlichem Arbeiten sowie höherer Mitbestimmung. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen aus, sondern erhöht auch ihre Motivation.

Was zeichnet den Social Leader aus?

Einen guten Social Leader erkennt man an drei zentralen Eigenschaften:

  1. Co-Kreativität: Social Leader spielen sich nicht als Führungskraft auf. Sie können auf das Spotlight verzichten und leiten ihr Team vielmehr aus dem Hintergrund an, sodass jeder seinen Teil zum Projekt beitragen kann und im Entscheidungsprozess eine Stimme hat. Hier zeigt sich auch die Großzügigkeit, den Erfolg seinem ganzen Team zu gönnen und nicht den Dank allein einzuheimsen.
  2. Weitblick: Veränderungen lassen sich heutzutage nur schwer umgehen. Aufgabe des Social Leader ist es, diese Änderungen in der Zukunft zu sehen und sein Team damit zu konfrontieren. Am besten formuliert man dazu „Was wäre wenn…“-Fragen, um bei seinen Mitarbeitern ein Gefühl für das Mögliche entstehen zu lassen.
  3. Offen sein: Damit die ersten beiden Eigenschaften greifen können, muss ein Social Leader selbst offen sein für Neues, aber vor allem für die Meinungen und Lösungsvorschläge seiner Mitarbeiter. Erst wenn er sie selber annimmt und als Möglichkeit anerkennt, kann er erwarten, dass sein Team das auch tut.

Social Leadership im digitalen Zeitalter

Digital Leader sind oft in virtuellen Räumen unterwegs. Diese virtuelle Führung erschwert das soziale Miteinander erheblich. Hier folgen drei Tipps, wie Social Leader auch im digitalen Raum Erfolg haben können:

  1. Social Media nutzen: Bei Firmeninternen Gruppen in Facebook und Co. hat der Social Leader die Möglichkeit interessante Fragen, Anregungen und Themen zu posten. Dabei sollte er mit eigenen Kommentaren sparsam umgehen und vielmehr die Ideen und Antworten seiner Mitarbeiter sammeln und weitervermitteln.
  2. Diskussionsforen einrichten: Im Fimenintranet eignet sich ein Forum sehr gut zum schnellen Austausch von Ideen und Meinungen. Jeder kann mitreden und sieht die Vorschläge der anderen. Der Social Leader übernimmt hier die Rolle des Moderators, nicht die des Leaders und fördert somit den gemeinsamen Entscheidungsprozess.
  3. Stimmungsbarometer: Die Atmosphäre im Team ist das A und O. Der Social Leader sollte in regelmäßigen Abständen bei seinen Mitarbeitern offen erfragen, wo es Probleme gibt. Die Hemmschwelle ist online bekanntlich viel niedriger, als persönlich. Nutzen Sie diese Erkenntnis, um gegebenenfalls neuen Schwung in die Arbeit zu bringen, mit Hilfe von anregenden Ideen, mehr Verantwortung oder Aufgaben für die Mitarbeiter, sodass diese ihr Vertrauen in ihre Arbeit spüren.

Für alle Vorschläge ist es wichtig, dass die Führungskraft darauf achtet, dass jedes Teammitglied seine Aufgaben erfüllt. Dabei ist es von Vorteil, wenn sich die Team-Mitglieder regelmässig auch persönlich Kontakt haben, zumindest durch Video-Chats und Telefonate, damit das Vertrauen gefördert wird. Denn das hat in der Face-to-Face-Situation immer noch die größte Wirkung.

Fazit: Vertrauenswürdige digitale Zusammenarbeit ist für viele Unternehmer noch schwierig umzusetzen. Es erfordert viel Einsatz, wodurch die hier aufgeführten Tipps lediglich als Ideenansätze gesehen werden sollten. Jedoch wird gerade diese Art der Zusammenarbeit für erfolgreiche Unternehmen und somit erfolgreiche Digital Leader immer notwendiger. Daher sollte die digitale Führungskraft den menschlichen Kontakt bei der Führung auf Distanz im virtuellen Raum nicht aus den Augen verlieren und sich auch als Social Leader entpuppen.

Tags: Digital Leadership

Über Dr. Claudia Hilker

Dr. Claudia Hilker

Dr. Claudia Hilker ist Expertin für KI-Beratung und Digital Marketing im B2B-Bereich Mit fundiertem Wissen in BWL, IT und Marketing entwickelt sie transformative KI-Strategien für digitale Geschäftserfolge. Als Bestseller-Autorin und Dozentin in bietet sie zudem praxisnahe Schulungen an. Ihre Mission ist es, die digitale Transformation von B2B-Unternehmen mit echten Resultaten vorantreiben. Abonniere ihren Newsletter für aktuelle News und folge ihr auf LinkedIn.

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